Oberärztin Dr. med. univ.

Anita Rohrbacher

Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Fachärztin für Allgemeinmedizin
Dipl. Notärztin

Blasenschwäche

Ein Tabuthema. Lassen Sie uns darüber sprechen.

Inkontinenz und Blasenschwäche

Blasenschwäche (in maximaler Ausprägung Inkontinenz genannt) ist noch immer ein Tabuthema, obwohl jede 4. Frau in mehr oder weniger ausgeprägter Form davon betroffen ist. Generell unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Formen von Inkontinenz:

  1. Stressinkontinenz = Harnverlust bei Husten, Nießen, Hüpfen, etc.
  2. Dranginkontinenz = Verzögertes Signal vom Körper bei Harndrang

Gründe für Inkontinenz

Die Gründe für Inkontinenz können dabei sehr verschieden sein:

  • Schwache Beckenbodenmuskulatur
  • Geburt von mehreren Kindern
  • Geburt von Kindern mit mehr als 4kg Geburtsgewicht
  • Nach Operationen im Beckenbereich
  • Neurologische Erkrankungen (z.B. Alzheimer, Schlaganfall, etc.)
  • Tumore (z.B. in der Harnblase, Gebärmutter, etc.)

Schwangerschaft und Inkontinenz

In der Schwangerschaft unterliegt der Körper einer Reihe von physischen Veränderungen. Das Baby braucht Platz im Körper der werdenden Mutter. Mit dem Heranwachsen des kleinen Kindes im Mutterleib, drückt dieses zunehmend auch auf die Harnblase der Frau. Dies äußerst sich bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche, in der das Kind bereits ungefähr 250g wiegt und in etwa 25cm groß ist. Mütter müssen in dieser Zeit oft mehrmals in der Nacht aufstehen, um ihre Blase zu entleeren. Bei Belastungen wie Husten oder Nießen kann es sogar zu ungeplanten Harnverlust kommen, was für die junge Frau äußerst unangenehm ist. Aber keine Angst, das ist etwas völlig normales und bildet sich nach der Geburt schrittweise wieder zurück.

Beckenbodentraining

Was kann man tun bei Blasenschwäche bzw. Inkontinenz?

Eine erste Maßnahme gegen Inkontinenz vorzugehen ist, dass man die Beckenbodenmuskulatur trainiert. Die Beckenbodenmuskulatur ist jener Teil des Harntraktes, die durch Anspannen verhindert, dass Harn ungewollt austritt. Da Inkontinenz durch Veränderungen im Körper auftritt (z.B. Gewebedehnung durch Schwangerschaft, starke Gewichtszunahme, etc.) ist es nicht zwingend nötig die Beckenbodenmuskulatur vor der Schwangerschaft zu trainieren. Danach ist es aber sehr wohl eine empfehlenswerte Maßnahme um ungewollten Harnverlust im späteren Leben vorzubeugen. Übungen um die Beckenbodenmuskulatur zu trainieren werden bereits im Krankenhaus zur Stärkung dieser gelehrt. Sollte damit das Problem nicht gelöst werden, ist es empfehlenswert weitere Kurse zu besuchen. Darüber hinaus gibt es einige Medizinprodukte, die direkt Feedback beim Training der Beckenmuskulatur zuhause geben können.

Dranginkontinenz

Von Dranginkontinenz spricht man, wenn der Körper das Signal des Harndrangs verspätet weiterleitet. Bei Frauen äußerst sich dies in Form eines plötzlichen Harndranges. Ein gezieltes Beckenbodentraining kann hier in den meisten Fällen Abhilfe schaffen. Sollte das Beckenbodentraining keinen Erfolg zeigen, können verschiedene Medikamente helfen um dagegen vorzugehen. Diese beiden Therapieformen sind bei den meisten Frauen erfolgreich.

Operative Behandlung von Dranginkontinenz

Wenn Beckenbodentraining und Medikamente das Problem der Inkontinenz nicht lösen, besteht noch die Möglichkeit eines operativen Eingriffs. Dabei setzte ich in meiner Funktion als Frauenärztin auf eine minimal belastende Operationstechnik. Eine Operation empfehle ich allerdings nur als allerletzte Maßnahme. Zuvor ist eine ausführliche Untersuchung der Harnblase mittels Urodynamik (Messung der Stärke der Blasenmuskulatur) nötig um auch die richtige Operationsmethode zu wählen.

Fragen und Antworten Blasenschwäche

Nach der Geburt dauert es bei vielen Frauen bis zu einem Jahr bis sich das Problem mit der Blase wieder eingespielt hat. Es empfiehlt sich, regelmäßig Rückbildungsgymnastik oder Yoga zu praktizieren. Mit Übungen aus diesen Sportarten trainieren Sie den Beckenboden. Allerdings, dauert es mindestens 6 Wochen bei konsequentem Training bis sich ein Erfolg einstellt. Natürlich sollten Sie sich auch gynäkologisch untersuchen lassen. Sollten die bisherigen Bemühungen nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, gibt es noch die Möglichkeit mit einem speziell auf Sie abgestimmten Training (Bio-feed-back), eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Eine medikamentöse Therapie oder Operation sollte in so jungen Jahren die letzte Option sein.

Östrogene bauen Bindegewebe (Kollagenfasern) auf und geben so der Scheide eine bedeutende Stütze. Allerdings nur, wenn sie lokal in die Scheide gegeben werden. Meist ist anfangs eine tägliche Verabreichung nötig, nach 2-3 Wochen kann diese jedoch auf 2x pro Woche reduziert werden.

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