Oberärztin Dr. med. univ.

Anita Rohrbacher

Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Fachärztin für Allgemeinmedizin
Dipl. Notärztin

Impfungen

Vorsorge gegen vermeidbare Infektionen & Krankheiten.

Impfungen

Als Fachärztin für Allgemeinmedizin und Frauenärztin, ist es mir selbstverständlich möglich, Ihren Impfpass zu überprüfen und gegebenenfalls nötige Impfungen zu ergänzen. Kinder werden in Österreich normalerweise ab der Geburt in ein staatliches Impfprogramm eingebunden. Ziel dieses Impfprogramms ist es, die allgemeine Gesundheit zu fördern und Krankheiten die durch die moderne Medizin verhinderbar sind, vorzubeugen.

Impfungen vor der Schwangerschaft

Speziell vor einer Schwangerschaft ist ein Schutz gegen eine Vielzahl von Erkrankungen nötig:

  • Röteln (Können zu Erblindung oder Herzfehlern des Ungeborenen führen)
  • Feuchtblattern bzw. Windpocken (Varizellen; Entzündung des Gehirns sowie Lungenentzündung mit erhöhter Sterblichkeit des Neugeborenen)
  • Hepatitis A, B, C (infektiöse Leberentzündung des Kindes)

Sowohl bei Röteln als auch bei Feuchtblattern bzw. Windpocken schützen Impfungen gegen einen unzureichenden Antikörperspiegel. Dieser kann gerne in meiner Ordination bestimmt werden und gegebenenfalls eine Impfung durchgeführt werden. Bei einer geplanten Schwangerschaft muss nach einer Impfung ein Monat zugewartet werden, um die Gesundheit ihres Kindes zu garantieren. Der Schutz vor Hepatitis ist vorwiegend für die Stillphase wesentlich. Im Falle einer Hepatitis Infektion der Mutter, würde sonst die Krankheit über die Muttermilch auf das Kind übertragen werden. Dies würde in weiterer Folge zu Leberschäden des Neugeborenen führen.

HPV Impfung – Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs

Die Frage nach der HPV Impfung ist eine der am häufigsten beim Besuch eines Frauenarztes.
Was aber genau ist HPV? Unter HPV versteht man im engeren Sinne HPV (Human Papilloma Viren) Viren. Diese werden durch den Geschlechtsverkehr übertragen und lösen als Folge Gebärmutterhalskrebs
(auch Muttermundkrebs genannt) aus. Entdeckt wurde dieser für die Medizin besonders wichtige Zusammenhang durch den deutschen Wissenschaftler und Nobelpreisträger Dr. Harald zur Hausen.

Es gibt ca. 150 verschiedene HPV Virusstämme. Die Haupterreger für Gebärmutterhalskrebs stellen jedoch folgende zwei HPV Typen dar:

  • HPV Typ 16
  • HPV Typ 18

Mitbeteiligt und daher auch nicht unwesentlich für Gebärmutterhalskrebs sind zusätzlich auch:

  • HPV Typ 6
  • HPV Typ 11

Diese 4 HPV Virusstämme sind insgesamt für etwa 80% aller Gebärmutterhalskrebs Erkrankungen verantwortlich. Sie führen zu bösartigen Zellveränderungen im Gebärmutterhals sowie am Muttermund.
Es ist daher besonders wichtig, entsprechende Schutzmaßnahmen in Form von HPV Impfungen aber auch regelmäßige Vorsorgemaßnahmen wie Besuche beim Frauenarzt, durchzuführen.

Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

Da HPV eine Infektionskrankheit ist, ist diese nicht an bestimmte Lebensphasen oder Altersklassen gebunden. Es ist daher wichtig, diesen wesentlichen Teil der Gesundheit nicht aus den Augen zu verlieren. Eine Identifikation, ob eine Frau betroffen von HPV ist oder nicht, kann in erster Linie mittels HPV Abstrich festgestellt werden. Dabei handelt es sich um eine Zellprobe des Muttermunds, die ich bei jeder neuen Patientin abnehme. Je nach Stärke des Immunsystems, kann das HPV Virus in 2 – 6 Jahre auch den Krebsabstrich (=PAP, Test auf Gebärmutterhalskrebs) verändern. Ca. 12 % der europäischen Bevölkerung sind mit dem HPV Virus infiziert. Bei jungen Frauen (und Männern) ist es möglich, dass aufgrund des guten Immunsystems der Körper das Virus wieder eliminiert.

Heilbarkeit von Gebärmutterhalskrebs

Prinzipiell ist Gebärmutterhalskrebs in den meisten Fällen operativ komplett heilbar. Dieser Eingriff,
oft auch Konisation oder LLETZ (Large Loop Excision of the Transformation Zone) genannt, birgt jedoch auch ein erhöhtes Risiko einer späteren Frühgeburt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei diesem gynäkologischen Eingriff der Gebärmutterhals (Cervix) verkürzt wird. Besonders wichtig ist es also, durch jährliche Besuche beim Frauenarzt Gebärmutterhalskrebs frühzeitig mittels Krebsabstrich zu erkennen. Begonnen werden mit der Vorsorge mittels Impfung sollte aber schon vor dem ersten Geschlechtsverkehr.

Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs

Durch den jetzt seit 2016 in Österreich verfügbaren Impfstoff Gardasil 9, kann sich jede Frau in über 90%
der Fälle gegen Gebärmutterhalskrebs schützen. Dabei wird die HPV Impfung in Abständen von 2 Monaten dreimal verabreicht, um eine Grundimmunisierung zu gewährleisten. Eine Auffrischung ist nach dem derzeitigen Stand der Forschung danach nicht mehr nötig.

Impfung gegen Feigwarzen

Der Impfstoff Gardasil 9 schützt auch in über 90% der Fälle vor den ebenfalls durch HPV Viren ausgelösten Feigwarzen (Condylome) im Genitalbereich. Diese lästigen Warzen im Intimbereich können bei schlechter Immunlage zu verschiedenen Erkrankungen führen:

  • Krebs im Bereich der äußeren Geschlechtsorgane (Schamlippen, Penis)
  • Krebs im Bereich des Enddarms
  • Krebs im Bereich des Hals / Kehlkopf (durch Oralsex übertragen)

HPV Impfung des Partners

Dadurch, dass HPV Viren sowohl bei Frauen als auch Männern auftreten können, macht es Sinn auch den Impfschutz Ihres Partners zu kontrollieren. Diese Partnerbehandlung kann ich gerne in meiner Praxis als Frauenärztin und Ärztin für Allgemeinmedizin anbieten. Die Kosten einer kompletten HPV Immunisierung mit 3 Teilimpfungen betragen €495,- pro Person.

HPV Impfung bei Kindern

Seit Herbst 2014 werden alle Kinder (also Mädchen und Buben) im Rahmen der Schulimpfung in der vierten Klasse Volksschule kostenlos geimpft, sofern die Eltern einverstanden sind. Bis zum 15. Lebensjahr können Kinder am Magistrat geimpft werden zu einen minimalen Unkostenbeitrag. Aufgrund der ausgezeichneten Immunantwort, sind zu diesem Zeitpunkt nur zwei Impfungen nötig. Dennoch wird ein extrem hoher Impfschutz erreicht. Vergünstigungen gibt es einigen Bundesländern Österreichs auch für Schüler, Lehrlinge und Studenten. Mehr Informationen dazu finden Sie auf www.krebshilfe.net.

Fragen und Antworten Impfungen

Die HPV Impfung schütz vor:

  • Feigwarzen
  • Gebärmutterhalskrebs
  • Analkarzinom (Krebs des Darmausgangs)
  • Kehkopfkarzinom

Studienergebnisse zeigen einen Impfschutz zwischen 85 – 95%.

In Österreich gibt es ein staatliches Schulimpfprogramm gegen HPV. Alle Kinder (Mädchen und Burschen) in der 4. Schulstufe werden kostenlos geimpft. Wird die Impfung in der Schule verabsäumt, kann sie kostenlos am entsprechenden Magistratischen Bezirksamt nachgeholt werden. Zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr kann die Impfung ebenfalls beim Amtsarzt des entsprechenden Magistrates durchgeführt werden, allerdings gegen einen kleinen Unkostenbeitrag von ca. 60 Euro. Nach dem 15. Geburtstag muss der HPV – Impfstoff selbst bezahlt werden (€185,- ; Stand 15. Februar 2019). In Niederösterreich ist für junge Frauen unter 26 Jahren in den Niederösterreichischen Landesspitälern die HPV Impfung pro Impfstoff um 100 Euro erhältlich. Voraussetzung ist jedoch dass man unter 26 Jahre alt ist, weiblich und in Niederösterreich hauptgemeldet ist.

Nein, es gibt keine Studien zu den Auswirkungen von HPV Impfungen während der Schwangerschaft.

Ja, eine Impfung gegen Humane Papillomavieren in der Stillphase ist möglich.

Häufige Nebenwirkungen:

  • Migräne
  • Lokale Schwellungen

Eher selten:

  • Schwindelgefühl
  • Übelkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Juckreize
  • Blutergüsse

Zeigen Sie Ihren Impfpass Ihrem Frauenarzt. In Österreich ist an sich ein sehr gutes kostenloses Impfprogramm bereits im Säuglingsalter etabliert. Bei Impflücken kann man den entsprechenden Antikörpertiter bestimmen. Bei fehlender Immunität sollten eventuelle Impflücken unbedingt noch vor einer Schwangerschaft nachgeholt werden.

Mindestens 1 Monat.

Die MMR Impfung ist in Österreich derzeit an allen öffentlichen Impfstellen für alle Altersgruppen kostenfrei. Es werden 2 Impfdosen im Abstand von 4 Wochen verabreicht. Selbstverständlich kann auch ich Sie in meiner Ordination impfen, wenn Sie sich den Weg zum Amtsarzt ersparen möchten.

Nein, seit 1967 ist ein Kombinationsimpfstoff (Rötel, Masern und Mumps) verfügbar. Dieser hat sich sehr bewährt, da eine Infektion mit Masern in der Schwangerschaft zusätzlich eine lebensbedrohliche Gehirnhautentzündung auslösen könnte.

Suchen Sie bereits vor der Schwangerschaft eine Hepatitis Ambulanz auf. In vielen Fällen kann man mit Medikamenten den „Virusload“ deutlich senken. Meist darf man auch mit Hepatitis stillen, wenn das Kind innerhalb von 12 Stunden nach der Geburt geimpft wird und der „Virusload“ nicht zu hoch ist.

Beratung

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Ich freue mich auf Ihren Besuch.

Gynäkologie und Geburtshilfe

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