Klimakterische Beschwerden und Hormontherapien
Man ist nur so alt, wie man sich fühlt.
Oberärztin Dr. med. univ.
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Fachärztin für Allgemeinmedizin
Dipl. Notärztin
Der Körper einer Frau durchläuft mit werdendem Alter eine Reihe von Veränderungen. Ein häufig damit in Verbindung gebrachter Begriff sind die Wechseljahre. Der Körper einer Frau lässt ab der 1. Menstruation monatlich eine Eizelle heranreifen (weibl. Eierstöcke haben insgesamt ca. 800.000 Eizellen). Unter Wechseljahren versteht man dann jene Zeit, in welcher der weibliche Körper die Hormonproduktion in den Eierstöcken reduziert und keine Eizelle mehr heranreift. Die Zeit nach den Wechseljahren wird als Menopause (=Klimakterium) bezeichnet.
Das Abfallen des Östrogenspiegels während der Wechseljahre, macht sich im weiblichen Körper durch eine Reihe von verschiedenen Symptomen bemerkbar:
Die durch den sinkenden Östrogenspiegel verursachten unangenehmen Symptome, lassen sich durch unterschiedliche Therapiemethoden behandeln. Diese sollten an die individuellen Bedürfnisse der Frau angepasst werden:
Bei massiven Wechselbeschwerden biete ich in meiner Ordination die Bestimmung des Hormonstatus an. Durch die Bestimmung des Hormonstatus kann eine individuelle Therapie erfolgen. Falls gewünscht, kann auch eine Hormonersatztherapie eingeleitet werden. Je nach Ergebnis der Laboruntersuchung können Hormone unterschiedlich eingenommen werden:
Die Verabreichungsform richtet sich nach den Beschwerden. Bevor man mit einer Hormonersatztherapie beginnt, sollte eine Mammographie und gynäkologische Untersuchung mit Vaginalultraschall durchgeführt werden. Dies ist nötig, um Brustkrebs (mittels Mammographie) und eine bösartige Gebärmutterveränderung (mittels Vaginalultraschall) auszuschließen.
Meist dauern die Wechseljahre mit ihren unangenehmen Begleiterscheinungen ca. 3 Jahre, manchmal etwas kürzer oder auch länger. Selbstverständlich sollte eine Hormonbehandlung in den Wechseljahren nur unter Berücksichtigung sämtlicher Risikofaktoren und des individuellen Beschwerdebildes verordnet werden. In Fällen, bei denen sämtliche alternativen Methoden (Homöopathie, Akkupunktur, etc.) zu keiner Verbesserung führen, hilft die Hormontherapie um wieder Balance (gerade bei depressiven Stimmungsschwankungen) im Leben zu erreichen.
Grundsätzlich muss nicht jede Frau an Wechselbeschwerden leiden. Durch die Information der Medien der letzten Jahre, haben viele Frauen richtige Panik vor Hormonen. Bewegung die eine übermäßige Gewichtszunahme verhindert, ist ein wesentlicher Eckpfeiler im Kampf gegen die Beschwerden. Sämtliche homöopathischen Präparate (Mönchspfeffer, Rotklee, Isoflavone…) versuchen durch Freisetzung der weiblichen Hormone aus der Nebenniere, den Spiegel im Blut zu erhöhen und so die Beschwerden zu reduzieren.
Ist Ihr Problem Scheidentrockenheit oder Harnverlust, ist die einzig effektive Lösung die lokale Applikation in der Scheide. Auf diese Weise gehen nur 2% der Hormone in den gesamten Körper. Dadurch erfolgt eine punktuelle Behandlung des Problems. In der Regel sind damit keine Komplikationen zu erwarten. Bei sämtlichen übrigen Beschwerden sollte ein Hormon am besten über die Haut appliziert werden, da damit das Risiko einer Thrombose um 40% niedriger ist als bei der oralen Einnahme. Es soll auch zunächst eine Mammographie und eine Vaginalsonographie durchgeführt werden zum Ausschluss von Brust- oder Eierstockkrebs. Bei einem Großteil der Frauen reicht diese auf wenige Jahre beschränkte Therapie. Für eine unkontrollierte, lebenslange Einnahme besteht keine Indikation. Östrogen alleine darf nur verabreicht werden, wenn bereits die Gebärmutter entfernt wurde, ansonsten ist die Applikation unbedingt mit einem Gelbkörperhormon zu kombinieren.
Regelmäßige körperliche Bewegung ist die beste Lösung zur Bekämpfung von Knochenschwund. Durch die gleichzeitige Zufuhr von Calcium (Milch, Milchprodukte, etc.) und Vitamin D (Milch, Milchprodukte, Fisch, Champions…), aber auch Sonnenbaden, kann die Knochendichte über lange Zeit konstant gehalten werden. Der ursprüngliche Hype um Medikamente welche die Knochendichte erhöhen sollten (Biphosphonate), ist nun wieder deutlich zurückgegangen. Grund dafür war die durch diese Medikamente aufgetretene Schädigung des Kieferknochens nach dem Absetzen der Therapie. Sofern alle Aspekte berücksichtigt wurden, sind diese gefürchteten Komplikationen unter Hormonersatztherapie nicht zu erwarten.
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